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I C No: Le dernier qui s'en va éteint la lumière (Review)
Artist: | I C No |
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Album: | Le dernier qui s'en va éteint la lumière |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Crypt Of Dr. Gore | |
Spieldauer: | 45:25 | |
Erschienen: | 21.03.2025 | |
Website: | [Link] |
Gewisse Subströmungen des Black Metal stellen die Abgründe der menschlichen Seele in den Vordergrund der Kunst, bzw. wollen die Negativität des Menschen reflektieren, ohne dabei gleich in suizidalen Selbsthass zu verfallen.
Andere Teile der Szene verknüpfen ihre Misanthropie mit explizit politischen bzw. gesellschaftskritischen Inhalten, an denen sie die Nichtigkeit des Lebens bzw. der Menschheit bemessen wollen.
Frankreichs I C NO bekunden auf ihrem Debütalbum „Le dernier qui s'en va éteint la lumière“ (zu Deutsch: „Der Letzte macht das Licht aus“) extreme Musik für extreme Umstände oder Zustände der Gesellschaft zu machen. So weit, so unspektakulär. Der dem Französischen nicht mächtige Hörer wird zudem eh kaum schlau aus den manisch gekreischten Stimmbarbarismen. Dabei steht nicht weniger die Sprachbarriere einem Verständnis der Inhalte im Weg (es gibt schließlich gute Übersetzungsprogramme), als dass vielmehr die Darbietung selbst das Hindernis darstellt.
Denn das hysterische Brüllkreischen, das hier und da mit kaltem Industrial Black Metal gepaart wird, wirkt zunächst wie ein akustisches Horror-B-Movie. Splatter und Gore bzw. Comic-hafte Geistergestalten huschen durch schrottreife Gänge der imaginären Baracke, die der eigenen Phantasie bei Betrachtung des Artworks entspringt.
Die Slenderman-Verschnitte auf dem Cover und die Michael Myers Visage im Booklet des Albums setzen das Horror- bzw. Gore-Verständnis von I C NO ebenso passend wie plakativ in Szene und erweisen sich als passende Visualisierung des nervenzerrenden Sounds. Denn wo schräge Gitarrenriffs an kaputte Kinderspieluhren erinnern (u.a. in „La vie spectrale“), ist der nächste Horrorfilm-Schurke nicht weit.
Dabei ist Musik an sich nicht schlecht gemacht und auch die kaputt-nihilistische Ästhetik des Albums birgt einen gewissen Reiz. Allerdings wirkt der Wahnsinn, der z.B. in den krankhaften Gesängen liegt, allzu schnell bewusst überspitzt. Das lässt die urbane Horrorästhetik zügig zur Comic-Farce verkommen, bzw. nimmt dem anfangs vorhandenen Schockmoment seinen Reizfaktor.
Hinzu kommt, dass neben manch zusammenhangslosen Einspielern (die Nachrichtenausschnitte zu Beginn von „Selfie“ erschließen sich z.B. nicht) vor allem der Gesang, so krankhaft passend er anfangs erscheint, immer mehr in plakative Nervigkeit verfällt. Selbst wenn mancher Ansatz zu depressiver Qual vorhanden ist, fehlt es der Stimme von Orcus the Heretic an Tiefe bzw. nachvollziehbarem Empfinden.
Zusammen mit den immer wieder schräg und dissonant kreischenden Gitarren (z.B. in „Sous la surface“) erweckt die Musik in Gänze leider zunehmenden den Eindruck einer provokanten Klang-Kakophonie, die weniger ein Ausdruck von Emotionen ist, als vielmehr Lärm um des Lärms Willen. Dass der Sound auch eher blechern scheppert, passt anfangs zwar gut zum psychotischen Eindruck des Albums, verhindert aber eben auch klangliche Tiefe, sodass „Le dernier qui s'en va éteint la lumière“ am Ende leider eher in angestrengte Provokation verfällt, als akustischen Esprit erkennen zu lassen.
FAZIT: I C NOs „Le dernier qui s'en va éteint la lumière“ birgt zwar Potenzial zu klanglichem Horror, was für Black Metal per se keine schlechte Voraussetzung ist, allerdings verpuffen die psychotischen Anteile der Musik allzu schnell in effektlosem Einerlei bzw. können einem mit der Zeit doch gehörig auf die Nerven gehen (der Gesang). Das passt zwar wieder zur Thematik von Depression und anderen psychischen Krankheiten, dem Hörgenuss steht es aber doch stärker im Weg, als es einem lieb ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Say No (Intro)
- Les grottes
- Halloween
- L'Empire du côté obscur (IAM cover)
- L'Industrie du néant
- La vie spectrale
- Selfie
- Sous la surface
- See No (Outro)
- Bass - Ksar
- Gesang - Orcus the heretic, Grungy
- Gitarre - Ksar
- Schlagzeug - Nika
- Le dernier qui s'en va éteint la lumière (2025) - 5/15 Punkten
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